Biebergemünd
Lage
Biebergemünd befindet sich zentral im Main-Kinzig-Kreis, grob gesagt auf halber Strecke zwischen der Rhein-Main-Metropole Frankfurt und der osthessichen Barockstadt Fulda. In einem Seitental der Kinzig liegen fünf unserer insgesamt sechs Ortsteile entlang der Bieber. Namensgebend für unsere Gemeinde bestimmt das Flüsschen das Landschaftbild unserer Kommune, welche idyllisch im Spessartwald liegt. Weitläufige Waldflächen sind typisch für Biebergemünd, denn sie machen ein Großteil der Gemeindefläche aus.
Rund 8.200 Einwohner fühlen sich in den sechs Ortsteilen Bieber, Breitenborn-Lützel, Kassel, Lanzingen, Roßbach und Wirtheim zuhause. Besonders die unterschiedlich großen, idyllisch gelegenen und geschichtsträchtigen Dörfer machen unsere Gemeinde besonders.
Mit dem Anschluss an die Kinzigtalbahn im Ortsteil Wirtheim und der Anbindung an die Bundesautobahn 66 ist Biebergemünd verkehrstechnisch gut erschlossen. Außerdem führt mit der Bundesstraße 276 von Wirtheim im Norden über Kassel, Lanzingen, Roßbach und Bieber eine weitere bedeutende Verkehrsader durch das Gemeindegebiet. Darüber hinaus ist unsere Gemeinde durch den ÖPNV sogar halbstündlich mit der Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises, Gelnhausen, verbunden.
Die Geschichte Biebergemünds
Die Gemeinde Biebergemünd besteht in ihrer heutigen Zusammensetzung seit dem Jahre 1974. Die früher selbständigen Ortsteile Wirtheim, Kassel, Lanzingen, Breitenborn/Lützel, Roßbach und Bieber liegen an der Deutschen Ferienstraße Alpen – Ostsee im Kinzig- bzw. Biebertal. Die Gemarkung ist zu etwa 70% bewaldet.
Von den Schnurkeramikern über die Kelten, Alemannen, Chatten bis zu den Franken war unser Gemeindegebiet ein beliebter Siedlungsraum. Schon sehr früh ist deshalb der Raum an der mittleren Kinzig in Urkunden erwähnt. Bereits im Jahr 886 erscheint die Siedlung „Hergersfeld„ in unmittelbarer Nähe Wirtheims in den Urkunden.
Im Jahre 976 wurden die Dörfer Wirtheim und Kassel in einer Schenkungsurkunde von Otto II. erstmals erwähnt. Das Gericht Wirtheim wurde als lukratives Lehnsobjekt über die Jahrhunderte hinweg an verschiedene Territorialherren verliehen.
Die Lage an der alten Handels- und Heerstraße durch das Kinzigtal prägte durch Jahrhunderte die historische und wirtschaftliche Entwicklung dieser Dörfer.
Kontributionen, Plünderungen und eingeschleppte Seuchen und immer wieder durchziehende Heerhaufen der verschiedensten Herren brachten die strebsamen Bürger bis zum 19. Jahrhundert wiederholt um Hab und Gut.
Die Erschließung des Kinzigtales durch den Bau der Eisenbahnlinie Frankfurt/Main – Fulda in den Jahren 1867 bis 1888 brachte eine Wandlung der Struktur und vielen Bewohnern Arbeit im Rhein-Main-Gebiet.
Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des armen Walddorfes Bieber nahm der 1494 erstmals erwähnte Bergbau auf Silber, Kupfer und Blei, später auch auf Eisen und Kobalt. Unter Leitung der Familie von Cancrin gelangte das Berg- und Hüttenwesen im 18. Jahrhundert zur Höchstblüte. Aus dem gewonnenen Silber ließen die Landgrafen von Hessen die sogenannten „Bieberer Taler“ schlagen. Ende Mai 1925 wurden die Gruben als unrentabel stillgelegt. Es setzte ein Strukturwandel zur Wohngemeinde ein.
Im landschaftlich reizvollen Tal der Bieber mit seinen wald- und wildreichen Hängen entwickelte sich in den letzten Jahren ein Erholungsgebiet, das viele Besucher zu Wochenendausflügen, aber auch zum Erholungsurlaub anzieht.